Mittwoch, 4. November 2009

4 Leute, 4 Tage, 40 Grad

Am 23. Oktober um 4 Uhr morgens haben wir unseren Kurztrip Richtung Bangkok angetreten. Der campusinterne Service „Singapur-Studenten fahren Exchange-Studenten zum Flughafen“ gefiel uns sehr gut. Da haben wir natürlich gleich Gebrauch von gemacht und ordentlich Geld gespart. Unser Flug ging um 6.55 Uhr ab dem Budget-Terminal am Changi Airport. Noch genug Zeit um sich (mal wieder) ein ungesundes fettiges Frühstück bei McDonalds mit Pommes, schlechtem Kaffee und Hash-Brownies (Igitt) reinzupfeifen. Frisch gestärkt kamen wir um 9 Uhr morgens in Bangkok an und machten uns nach einstündiger Taxifahrt vom Flughafen in die City gleich auf Hotelsuche. Anmerkung: Der Flughafen liegt eigentlich sehr zentral. Aufgrund der chaotischen Straßenverhältnisse braucht man für die 30 km aber trotzdem ne Stunde! Nachdem wir uns rund zehn Unterkünfte auf der KaoSan-Road (= thailändischer Ballermann) angeschaut hatten – davon die meisten mehr schlecht als recht – entschieden wir uns schließlich für das New Siam 3, welches etwas ab vom Schuss lag.

Der erste Tag war gleich vollgestopft mit Tempelbesichtigungen von morgens bis abends. Es gibt schon beeindruckende Tempelanlagen in Bangkok. Wuchtige Bauten, prunkvoll verziert. Das Highlight war der liegende goldene Big Buddha (ca. 50 m lang). Fortbewegt haben wir uns mit der Fähre, flussabwärts. Die funktionieren dort wie Busse und eine Fahrt (egal wie lange) kostet 6 Euro-Cent. Vor dem einen Tempel gab es einen Stand, wo man sich in typisch buddhistische Roben werfen konnte und Fotos schießen. Haben wir natürlich gleich gemacht (siehe Fotos).
Abends haben wir noch gut gespeist in einem einheimischen Thai-Fastfood Lokal – eine Empfehlung des Lonely-Planet Reiseführers. Nach dem wir dann rund 20 Stunden auf den Beinen waren sind wir nachts um 12 tot ins Bett gefallen…

Der nächste Tag stand ganz unter dem Motto „Shopping, shopping, shopping very cheap cheap cheap“ (in Bangkok sagen sie alles drei mal – haben wohl Angst, dass man sie sonst nicht versteht). Ne, Spaß bei Seite: Wenn man eines gut machen kann in Bangkok, dann ist das Einkaufen. Diese Stadt ist so konsumverseucht, das einem schon fast wieder die Lust auf Einkaufen vergeht. So viel Auswahl, so viele Malls, so viele Reize. Aber die günstigen Preise lassen einen am Abend dann doch mit vollen Tüten nach Hause kommen – ich spreche aus eigener Erfahrung (oh, natürlich brauch in eine Brille, oh natürlich brauch ich eine Tasche, oh ein Hut, natürlich brauch ich auch den…). Zum Mittagessen gab es mal wieder McDonalds. Unglaublich: 2 große Coke, 4 große Pommies, 2 x MegaMac (der ist noch mal größer als der BigMac) und 2 x McChicken – 4,50 Euro ;)

Am Sonntag sind wir morgens mit dem Taxi zum South-East-Busterminal gefahren. Das war immer die meloh entlang aus der Stadt raus (meloh: so hört sich das an wenn die „Mainroad“ sagen). Mit dem Bus nananik sind wir dann etwa 1,5 h zu den floating markets gefahren (nananik: so hört sich das an wenn die „996“ sagen). Im Prinzip haben wir dort nix anderes gemacht als geshoppt. Der einzige Unterschied war, dass wir und die Verkäufer in Booten saßen. War aber lustig. Am frühen Vormittag haben wir uns dann wieder die meloh entlang geschleppt um den nananik zurück Richtung Bangkok zu nehmen. Dummerweise war die Klimaanlage irgendwie defekt und wir sind fast kaputt gegangen bei der Hitze.
Den Rest des Tages haben wir mit Klimaanlage und PayTV im Hotelzimmer verbracht… Achja, essen haben wir uns aufs Zimmer liefern lassen – koscht ja nix :)

Nach 4 Tagen und 40 Grad war ich ja fast froh wieder zurück nach Singapur zu dürfen, wo es nur 32 Grad hatte. War ein toller Trip!

P.S.: Wenn ihr auf das Bild im Text klickt...

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Good Breakfast and Artwork


Sawasdee khrap. Wie versprochen. Hab die letzten Wochen mal n bissle rumgeknipst auf dem Campus. In der Galerie seht ihr das Ergebnis (wie immer auf das große Bild klicken).

Dienstag, 20. Oktober 2009

A long weekend on Coral Island

Freitag morgen um 6 Uhr ging unser Trip Richtung Pulau Tioman los. Pulau ist malaysisch und bedeutet "Insel". Wir fuhren mit dem ersten Bus vom Campus los zur S-Bahn Haltestelle. Mit der S-Bahn fuhren wir bis zur Haltestelle Woodlands, dort brachte uns der 170er Bus bis zum Woodlands-Checkpoint, für die Einreise nach Malaysia. Nach dem wir den Checkpoint passiert hatten, fuhren wir weiter mit dem Bus zum zentralen Busbahnhof in Johor Bahru (Malaysia). Von dort aus ging die Reise mit dem Taxi weiter. Nach langen Verhandlungen fanden wir schließlich einen Taxifahrer, der uns für rund 40 Euro nach Mersing brachte.
In Mersing angekommen nahmen wir schließlich die letzte Etappe auf uns – die Fähre nach Tioman (ca. 1,5h Fahrzeit).
Nach ca. 8-stündiger Anreise waren wir schließlich in unserer netten kleinen Bungalow-Anlage – den Swiss-Cottages angekommen, die wir einen Abend vorher reserviert hatten.
Stella, die Besitzerin ist ursprünglich aus der Schweiz und war in etwa in unserem Alter. Es war echt witzig mit ihr.
Da die Insel, wie alle malaysischen Inseln, Duty-free ist, konnten wir günstig Alkohol beschaffen. Die Abende waren dann ausgelassen und feuchtfröhlich auf unserem Balkon am Strand. Freitagabend gab es jedoch ein starkes Unwetter, das zur Folge hatte, dass wir das Wochenende über kein Wasser hatten. Aber naja, zumindest ging am nächsten Tag wieder der Strom…
Samstag Mittag kamen noch drei weitere Exchange-Students auf die Insel. Wir waren dann insgesamt zehn Leute aus vier verschiedenen Nationen. Kanada, Schottland, Frankreich, Deutschland. Amerikaner sind übrigens nie dabei – die mögen wir nicht (und sie uns wohl auch nicht).
Am Sonntag sind wir dann mit dem Boot weitergefahren Richtung Coral Island – eine kleine Insel vor Tioman. Der Strand war wunderschön mit weißem Sand und das Wasser war kristallklar. Wir haben den ganzen Tag auf dem Boot verbracht und haben verschiedene kleine Inseln zum Schnorcheln angesteuert. Eine wunderschöne Unterwasserwelt und die buntesten Korallen und Fische. Habe hier leider keine Fotos – ne Unterwasserkamera hat 15 Euro gekostet :(
Nach 4 Tagen Sonne und Strand haben wir uns am Montag mit der 16.30 Uhr Fähre wieder zurück auf den Heimweg nach Singapur begeben. Der Montag war frei. Deepavali - ein muslimischer Feiertag.
Um 23.30 Uhr war ich schließlich wieder zurück auf dem Campus.

P.S.1: Bin übrigens gerade dabei eine kleine Galerie zusammenzustellen mit Bildern von meinen Kommilitonen und Projektgruppen sowie einigen Bildern vom Campusleben. Sonst denkt ihr womöglich noch ich bin hier nur am rumreisen :)

P.S.2: Wie immer – wenn ihr auf das Bild im Text klickt, kommt ihr zur Galerie.

Montag, 12. Oktober 2009

Awesome Bali

Freitag, 26.9. - Vollgefuttert mit ungesundem McDonalds-Fraß und beladen mit Riesenrucksack eilten wir im Stechschritt zu Gate C23 am Changi Airport in Singapore - Abflug war um 18:35 Uhr. Unser Flug mit der Tiger Airways hob pünktlich ab und brachte uns in zweieinhalb Stunden Flugzeit nach Denpasar (Bali). Dort hat uns schon der Fahrer des Hotels erwartet, wo wir unsere ersten beiden Nächte vorgebucht hatten. Kaum eingestiegen, ging es auch schon ziemlich rasant los. Er wollte das Gaspedal nur ungern loslassen. Roller, Autos und noch mehr Roller stopften die Straßen zu und man quetschte sich halt so durch. Wird schon gut gehen…
Unser Hotel, das Hotel Kuta Lusa, war, hm naja. Die Bilder im Internet versprachen mehr. Die Wände sahen aus, als wären schon einige Leute daran gestorben, aber für zwei Nächte war es okay. Den Samstag haben wir am Strand verbracht. Kuta Beach – ein weißer breiter Sandstrand, belagert von balinesischen und australischen Surfern und einer Menge Verkäufern. Hello Sir, how r u today, nono, cannot, freshfruits, icecream, massage, massage, transport… so ging es von morgens bis abends. Irgendwann hat man aber automatisch auf Durchzug geschaltet.
Kuta bietet ein ziemlich cooles Nachtleben. Man kommt einfach in jeden Club rein, egal ob Badehose oder Flipflops. Die Drinks und Cocktails sind echt günstig und die Musik gut, achso und die Leute nicht-asiatisch. Alles sehr sehr touristisch ausgerichtet.
Panoramabilder

Wir beschlossen, uns am nächsten Tag vom wilden Touristen-Trubel zu entfernen und fuhren nach Ubud, ein – zumindest laut Reiseführer – „kleines verschlafenes Künstlerdörchen“. Aha, das war es vielleicht mal von zehn Jahren. Mittlerweile säumen auch hier die Läden und unzähligen Verkaufsstände den Straßenrand.
Achja, fast vergessen zu erzählen, in Kuta haben Andy und ich unsere seit Wochen geplante Schnapsidee, sich Rastazöpfe flechten zu lassen, endlich in die Tat umgesetzt. Mann, sah ich Scheiße aus (siehe Bilder).
Die Affen standen übrigens auch auf meine Mähne. In Ubud waren wir im Monkey Forest – setzt sich so ein freches Vieh auf meinen Kopf und zieht mir an den Haaren (siehe ebenfalls Bilder, haha)…
So, Tag drei bricht an und wir immer noch im wilden Touristentrubel. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Helena hatte als einzige von uns einen internationalen Führerschein, also haben wir beschlossen, für den Rest des Trips den größten Schlitten zu mieten, den man überhaupt mieten kann. Einfach ideal so ein kleines Stadtwägelchen für die doch so leeren Straßen Balis. Wir fuhren los. Helena, anfangs noch etwas schüchtern im Linksverkehr unterwegs (Vollbremsung wegen einem dämlichen Huhn). Später ließen ihre Hemmungen jedoch (zu unser aller Leid) erheblich nach. Frei nach dem Motto, ich hab das dickste Auto, also brems ich nur im ABSOLUTEN Notfall, haben wir uns den Weg durch die vollen Straßen gebahnt. Scheiße war mir schlecht.

Wir fuhren Richtung Gunung Agung. Mit 3100 Metern Höhe der höchste und auch immer noch aktive Vulkan auf der Insel. Je höher wir kamen, desto kälter wurde es. Richtig krass. Unten am Strand war ne irrsinnige Hitze – man hat´s kaum ausgehalten. Oben hat man nen Pullover und lange Hosen gebraucht. Auf dem Weg nach Kedisan, der Ort wo wir die Nacht verbringen wollten, wurden wir an der Straßenkreuzung von nem Typ angequatscht, der unten am See eine Unterkunft hatte. Okay dachten wir, steht auch als Empfehlung in unserem Reiseführer. Also haben wir uns entschieden dort zu schlafen. Wir hatten vor am nächsten morgen um halbvier auf den Vulkan Gunung Batur zu wandern. Das war der kleinere von beiden mit 1.171 m. Er machte uns ein Angebot das uns viel zu teuer war und wir sagten daraufhin, dass wir ins Dorf fahren wollen um dort weitere Preise einzuholen. Da wurde er richtig blöd und pampig. Als wir mit dem Auto auf dem Weg ins Dorf waren hat er uns plötzlich mit seinem Mofa überholt um im Dorf schon mal anzukündigen, dass wir gleich kommen und sie uns keinen günstigeren Preis machen sollen. Idiot. Schließlich fanden wir nach langen Verhandlungen aber doch einen der uns günstig auf den Vulkan bringen wollte.

Als wir morgens um 3 aufgestanden sind, hatten wir weder Licht noch Wasser - alles abgestellt. Alles klar dachten wir, Hauptsache weg hier. Als wir am Parkplatz ankamen, stellten wir fest, das das Tor abgeschlossen war – wir also nicht mit dem Auto wegfahren konnten. So ein Arsch. Helena ging gleich zur Sache und versuchte das Schloss mit ihrer Haarnadel zu knacken, ich habe mich aufgemacht zum Nachbarhotel und Dirk hat versucht irgendjemand in unserem Hotel wach zu machen. Schließlich ging die Story dann unspannender aus als ihr jetzt alle vermutet – wir fanden den Schlüssel und konnten das Tor öffnen. Ich persönlich hätte ja die Variante Stahltor mit Vollgas durchbrechen bevorzugt. Die Tour auf den Vulkan war im Stockfinsteren. Wie waren mit Taschenlampen und zwei Guides ausgerüstet. Einer vorn und einer hinten. Ihr macht euch kein Bild was wir für einen Sternenhimmel gesehen haben. Das komplette Firmament war übersät mit unzähligen Sternen. Kein Witz, so was hab ich noch nie gesehen. Oben angekommen ging langsam die Sonne auf. Es war unbeschreiblich. Kühle Luft, aber warmer Dampf von den heißen Quellen. Haben Bananen und Eier in den Quellen gekocht und dann bei Sonnenaufgang gefrühstückt. War gigantisch. Nach ca. fünfstündiger Wandertour waren wir dann morgens gegen 9 wieder unten am Wagen und machten uns gleich auf Richtung Lovina Beach. Ein schwarzer Sandstrand an der Nordküste Balis. Dort blieben wir zwei Tage in der netten kleinen Bungalowanlage namens Rini Hotel. Schöner Pool, strandnah und gutes Essen. Donnerstags haben wir dann noch einen Ausflug an den Gitgit-Wasserfall gemacht. Der größte Wasserfall Balis. Dort konnte man auch schwimmen. Hatte mich allerdings die meiste Zeit damit beschäftigt ein Etwas zu knacken, das vom Baum gefallen war. Habe ungefähr zehn mal nen Riesenstein draufgeworfen und dann war es offen. Ich weiß bis heute nicht wie es hieß das Ding. Aber die Kerne da drin waren Cahewnüsse.
Freitags sind wir dann über neblige Serpentinen durch den Regen zurück nach Ubud. Es hat den ganzen Tag nur geschüttet. War aber mal ganz angenehm nach der ganzen Hitze. Mittags haben wir dann Helena verabschiedet, die schon Freitag zurückgeflogen ist. Die restlichen drei Tage habe ich dann mit Dirk alleine verbracht. Haben uns einen Taxi von Ubud nach Pantai Beach genommen und uns dort ne schnucklige kleine Backpacker Herberge gesucht. Das Topi Inn – war ganz chillig. Hängematten, Skype, guter Kaffee, deutsche Zeitschriften und das Ganze mit Meerblick. Abends haben wir bei nem Bierchen die Liane und die Nina kennen gelernt. Zwei lustige Münchnerinnen die 4 Wochen über die Insel reisen. Mit ihnen waren wir am nächsten (sonnigen) Tag an der Bloo Lagoon. Eine Lagune die ca. 10 Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt war.

Samstag Abend haben wir uns dann auf, Richtung Kuta gemacht um dort unseren letzten Tag, den Sonntag zu verbringen. Musste ja schließlich noch meine Surfkenntnisse vertiefen. Die Bilder die ihr im Album seht waren übrigens die einzig brauchbaren nach zwei Tagen hartem Training und etwa 60 Schnappschüssen. Aber hat Spaß gemacht, werde dran bleiben. Für die letzten beiden Nächte haben Dirk und ich beschlossen, wollen wir eine nette Unterkunft haben (hatten zuviel schäbige in diesem Urlaub). Also haben wir uns Zeit genommen und etliche Zimmer angeschaut und uns schließlich für das „New Arena Hotel“ entschieden. Das war Luxus: Warmwasser, Klospülung, saubere Bettwäsche, Handtücher – und das absolute Highlight waren die Klimaanlage und kleine Seifen (7 Euro pro Nacht – gehobene Mittelklasse). Hab mich gefühlt wie Gott in Frankreich :-)
Montag morgen sind wir mit Bili zum Flughafen gefahren. Sie hat uns um 3.30 Uhr im Hotel abgeholt und auf ihrem Roller mitgenommen. Ihr fragt euch jetzt sicher wer Bili ist? Wissen wir auch nicht so genau. Die hat uns Sonntagabend angequatscht ob wir n Transport brauchen und wir haben ja gesagt. Dann wollte sie in unserem Zimmer übernachten, weil ihr Haus anscheinend zu weit weg war. Haben wir natürlich nee gesagt. War auf jeden Fall total witzig mit der, haben gleich ne Fotosession veranstaltet und e-Mail-Adressen ausgetauscht. Um 6.55 Uhr ging unser Flug zurück in das wohlbehütete Singapur – wo die Welt noch in Ordnung ist. 12:45 Uhr war ich wieder auf dem Campus. Gerade rechtzeitig um meine Vorlesung um 13:00 Uhr zu besuchen.
P.S.: Wenn ihr auf die Bilder klickt, kommt ihr zur Galerie.

Montag, 5. Oktober 2009

Back from Bali...

Trotz aller Unruhen hier in der Region (die ich nur über Deutschland mitbekommen habe...) bin ich wieder sicher und wohlbehalten "zu Hause" angekommen.
War ein toller Trip, Wetter war super und Bilder ham wir auch ganz tolle geschossen. Hatten ja schließlich den Dirk, unseren Profifotografen mit Spiegelreflex-Ausrüstung dabei. Bilder und ausführlicher Reisebericht folgt im Laufe der nächsten Woche!
Bussi

Dienstag, 15. September 2009

Semipermeable Membranen

Tag1
11. September 2009, 9:00 morgens – unser Trip nach Langkawi beginnt. Mit Bus, Bahn und Airport-Shuttle Bus haben wir uns zwar langsam, aber billig vorwärts bewegt. Abflug war um 12:30 Uhr mit TigerAirways. Langkawi liegt an der Westküste Malaysias, kurz unter Thailand. Die Flugzeit betrug 1:10 hrs. Nein, ihr denkt sicher ich flieg hier mit irgendwelchen billigen Schrott-Airlines, aber das stimmt nicht. Germanwings & Co. kann dagegen echt abstinken. Nagelneue Maschinen und Sicherheit (-skontrollen) werden hier gross geschrieben.
Angekommen, ausgecheckt, mit dem Taxi (3 Euro) in unsere kleine aber idyllische Rainbow Lodge gebraust (Zimmerpreis ebenfalls 3 Euro) und das Wochenende konnte beginnen.
Auf die Frage hin, wie wir denn am Besten die Insel erkunden könnten meinte unser Lodge-Dad, dass Roller am geschicktesten wären. Da hinten stehen fünf, nehmt euch welche, Schlüssel stecken, Helme hängen dran. Alles klar, dachten wir, haben uns die Dinger geschnappt (für 3,50 / Tag ein echtes Schnäppchen) und sind losgedüst. Erste Station war ein Gebirgswasserfall am Datai Beach. Es war mitten im Urwald wo es Schlangen, Spinnen, etc. gibt. All das haben wir nicht gesehen, stattdessen saß da nur ein niedliches Babykätzchen. Dachten wir. War eher ein Teufelstiger den wir nicht mehr von der Backe bekommen haben. Er hat uns ne Stunde lang verfolgt, ist uns fauchend ans Bein gesprungen und wollte dann nicht mehr von unserem Moped runter – Drecksvieh. Der einzige Ausweg vor dem Monster war der Naturpool in den der Wasserfall plätscherte. Also entschieden wir uns eben zu baden… Nach erfolgreicher Flucht vor dem Monster (siehe Fotos) sind wir dann weiter gefahren auf den Nachtmarkt wo man vom Geldbeutel bis zum T-Shirt richtig billig einkaufen konnte. Mit vollen Tüten wurden wir dann auf dem Heimweg von einem kurzen aber heftigen Tropenregen überrascht. Die Bewohner des Hauses an dem wir uns dann unterstellten hatten wohl nicht so viel Spass wie wir.
Schließlich daheim angekommen sind wir nass und müde in unserem „Luxusresort“ in die Betten gefallen. Wir mussten ja schließlich fit sein für unsere am nächsten Tag anstehende Kajac-Tour.

Tag2
Um 8:30 Uhr haben wir uns mit Peter Höffinger in der Breakfast Bar getroffen zur kurzen Vorbesprechung / Frühstück. Peter Höffinger lebt seit 20 Jahren auf der Insel und ist Dokumentarfilmer und Tourguide (ja, es liefen sogar schon einige Dokumentationen auf ARD von ihm…). Frisch gestärkt mit Rührei, Toast, Ananassaft und Früchten haben wir uns bei Peter in den Opel Astra gequetscht der uns dann an einen kleinen Fischerhafen ans andere Ende der Insel geschaukelt hat. Dort sind wir in einen Taxi umgestiegen, welches uns an einen Strand gebracht hat von wo aus die Kajac-Tour losging. Kajacs standen schon bereit. Jetzt mussten wir nur noch Mückenspray und Sonnencreme auflegen und Schimmwesten anlegen (achso und lernen wie man die Paddel richtig hält).
Erste Pause war auf einer kleinen Insel, wo wir eine Einführung in die Welt der Mangrovenwälder bekommen haben sowie tolle Muscheln und Einsiedlerkrebse sahen. Anfangs war es noch sehr sonnig, aber später war es dann gottseidank bewölkt, sonst wären wir auf dem Wasser übel verbrannt. Sind dann 4 Stunden gekajact – Hilfe das war ganz schön anstrengend, hat sich aber gelohnt. Sind in die Kanäle gerudert wo wir Mangrovenwälder sahen, die noch nie ein Mensch zuvor betreten hat. Diese Wälder haben etwa 500 Mio. Jahre auf dem Buckel und sind vollständig erhalten, da sie keiner tektonischen Plattenverschiebung zum Opfer fielen (d.h. Langkawi sah vor hunderten Mio. Jahren genauso aus wie heute). Ein Mangrovenwald beherbergt im Vergleich zu einem typischen Urwald, zwar nur etwa 70 Pflanzenarten, diese Pflanzen sind aber in der Lage sowohl mit Ebbe und Flut, als auch mit Salz- und Süßwasser zu überleben (mit Hilfe semipermeabler Membranen). Sie speichern Süßwasser und geben Salzwasser über ihre Blätter ab. Die Wälder dienen dem natürlichen Tsunamischutz, sie sind die weltweit produktivsten Ökosysteme und zugleich größter Sauerstoffproduzent der Erde. Und was machen wir Menschen – alles abholzen…

In den Kanälen selbst war es echt schaurig. Dort leben verschiedenste Reptilien, Säugetiere und Wasservögel. Wir paddelten ganz leise und hörten das wilde Urwaldtreiben um uns herum. Peter meinte wir dürfen die Paddel nicht zu tief ins Wasser stechen, um die Krokodile nicht aufzuschrecken - Herzstillstand. Nachdem wir einige Hindernisse mit unseren Kajacs gemeistert hatten (umgestürzte Bäume, Platschregen) kamen wir schließlich wieder am Steg an wo unser rostiger Opel auf uns wartete.
Abends sind wir mit unseren Rennmaschinen noch in die „Hauptstadt“ Langkawis gefahren wo wir uns Tigerprawns in Knoblauch und Butter gebraten gönnten. Hm, lecker. Die waren allerdings verhältnismäßig teuer, wenn man bedenkt, dass eine Mahlzeit normalerweise zwischen 70 cent und 1 Euro kostet…
Anschließend sind wir zufällig an einem buddhistischen Volksfest vorbeigekommen wo wir noch einen Stop einlegten. Wussten nicht recht ob wir dort Willkommen sind als Ausländer. Aber wie sich später rausstellte, waren die Getränke die verteilt wurden frei und ausschließlich Bier. Die religiöse Show auf der Bühne wandelte sich schlagartig in eine Techno / House Dance Show mit leicht bekleideten Damen in Dirndeln und Feuerwerk. War dann doch ganz witzig.

Tag 3
Gegen Mittag waren wir alle ausgeschlafen und haben uns nach ausgiebigem Frühstück Richtung Strand bewegt. Allerdings nur ne Stunde, war zu warm. Mittags haben wir uns dann wieder unsere Roller geschnappt und sind zur Seilbahn gefahren die uns auf den höchsten Berg der Insel transportierte (ca. 900 m). Von dort aus hatte man einen fantastischen Blick auf den Urwald, die Berge und das Meer bis zum Horizont. Wir standen auf einer freitragenden Brücke unter der sich eine rund 300 Meter tiefe Schlucht auftat. Die Wolken zogen uns um die Nase und die sauerstoffhaltige Tropenluft hat mir schier nen Flash verpasst. War unbeschreiblich. Sind von dort aus zur Mittelstation gewandert. Das war ganz schön schweißtreibend. Wieder unten angekommen sind wir wieder zu einem Wasserfall gefahren – naja eingentlich sieben, haben aber nur den ersten gesehen. War supergeil, haben uns die Klamotten vom Leib gerissen und sind ins Wasser gesprungen. Tiere haben wir keine gesehen (ausser ein paar Kakadus), aber gehört. Aus dem umliegenden Urwald kamen die unterschiedlichsten (teilweise eher unberuhigenden) Geräusche. Als wir unsere Kekse auspackten, waren binnen zwei Sekunden zig Affen um uns rum. Die haben uns umzingelt und wurden richtig fuchsig. Haben uns dann auf die Roller geschmissen und sind abgehauen.
Abends haben wir in uns Jimbo´s Jamaika Beachbar niedergelassen am Cenang Beach. So geil. Eine Theke aus Wurzelwerk, Strohdächer, ein ausgebauter VW Bully und eine Live-Bongo Band. Saßen am Strand mit Strohmatten, Kerzen, Fackeln, Sisha und Cocktails für rund zwei Euro. Als ich dann in den sternenklaren Himmel blickte war ich mir sicher – hier bin ich im Paradies!

Fazit: Zigaretten für nen Euro, ungefähr 70 – unzählige Mückenstiche, Rückflug war super. Kurz – ein unvergessliches Wochenende!
P.S.: Wenn ihr auf die Bilder im Text klickt, kommt ihr auf´s Webalbum...

Montag, 31. August 2009

Bintan - Indonesia

Am Wochenende waren wir in Bintan. Oder eher gesagt auf Bintan – das ist nämlich eine Insel in Indonesien. Um einiges größer als Singapur selbst. Zumindest flächenmäßig. Bintan ist von Singapore etwa eine Stunde mit der Fähre entfernt und es gibt eine Stunde Zeitverschiebung nach hinten.
Haben mal wieder lustiges erlebt. Kaum angekommen am Freitag Mittag, waren wir mal wieder – wie solls auch anders sein – im Nirvana. Ein Siebensitzer schaukelte uns eine Stunde über die Insel zu unserem Resort Nostaliga Yasin. Auf dem Weg haben wir noch im Buschhüttchen angehalten und ne Palette Bier gekauft – brauchten ja schließlich Proviant. Freitag und Samstag hatten wir traumhaftes Wetter welches wir natürlich zum planschen und Sonnenbrand abholen nutzten. Unser Resort gehörte zum Nachbarhotel – dem Agro Beach. Wobei die Gäste dort gar nicht so Aggro waren – haha. Naja anyway (ein sehr beliebtes Wort in meinem englischen Wortschatz!) Es gab einen 24h Shuttleservice zwischen den beiden Hotelanlagen. Man wurde mit allem kutschiert was zwei oder mehr Räder hatte (Motorrad, Auto, Bus und Tuktuk).
Wir wohnten in Bungalows auf Pfählen direkt am Strand für 7 Euro pro Nacht (siehe Bilder) und es war zwar einfach aber wunderschön. Allein waren wir auch nicht – als wir im Hotel ankamen, stellten wir fest, dass etwa 40 weitere Austauschstudenten die Idee hatten – anyway umso witziger wars.
Samstag abend haben wir dann noch eine dreistündige Inseltour gemacht. Hatten eigentlich nur einen Wagen gebucht – wussten allerdings nicht, dass da der Fahrer inklusive ist. War uns auch recht – der kannte sich wenigstens aus. Verstanden hat er uns nicht. Wenn wir anhalten wollten haben wir halt einfach laut gebrüllt. Achja, ein wetieres Highlight (abgesehen von dem Karaokeabend) war die Verlosung aufgrund eines Anlasses (den ich vergessen habe). Jedenfalls hat Helena den Hauptpreis gezogen und ist von ihrer Bambushütte die zweite Nacht in die Junior Suite umgezogen. Wir folgten ihr heimlich. Ohgott ne Badewanne, ein Morgenmantel und Fernsehen – so sehr hab ichs gar nicht vermisst.
Sonntags hats dann geregnet und wir verbrachten den Tag mit essen, schlafen , essen und Heimfahrt. Gestern Nacht um 12.30 Uhr kamen wir schließlich wieder mit tollen Eindrücken, Erinnerungen in der Uni an.
Schee wars.